WAS IST EINE DOULA?
– Gastbeitrag von Josefine Reintges –
Einfach gesagt ist eine Doula eine nicht medizinische Geburtsbegleitung und sie ist meist selbst eine geburtserfahrene Frau. Sie ist eine wunderbare Ergänzung zur Hebamme, jedoch kann sie diese niemals ersetzen. Das als wichtigsten Punkt mal vorne angestellt.
Sucht man nach einer Übersetzung für den Begriff, wird man immer wieder auf “Dienerin der Frau” oder auch etwas abstrakter: “Mutter für eine Mutter” stoßen.
DIE AUFGABEN EINER DOULA
Was sind die konkreten Aufgaben einer Doula? Das kommt auf die Doula und ihr Angebot an. Das „klassische“ Angebot beinhaltet in den meisten Fällen zwei bis drei Kennenlerngespräche, eine Rufbereitschaft von vier bis fünf Wochen um den Geburtstermin herum und zusätzlich ein bis zwei Besuche im Wochenbett zur Nachbesprechung der Geburt.
Während der Geburt
- unterstützt die Doula die Gebärende mit ihrem Wissen rund um die Physiologie der Geburt
- bestärkt sie in ihrem Wunsch nach einer selbstbestimmten, gut informierten Geburt
- bestärkt sie in ihrer natürlichen Fähigkeit, ein Kind zu gebären
- erklärt, wenn Hebamme und Arzt bzw. Ärztin keine Zeit haben, was passiert
- Helfen der Gebärenden bei der Arbeit mit den Wellen mit speziellen Entspannungstechniken, Massagen, Rebozo, etc.
- ist Cheerleader, Motivator, Fels in der Brandung, Ruhepol, emotionaler Halt – alles, was die Gebärende in der jeweiligen Situation eben braucht
- Wasserträgerin und Stütze und
- gibt Sicherheit, Geborgenheit und Selbstvertrauen.
DIE VORTEILE EINER DOULA WÄHREND DER GEBURT
Die Vorteile, die eine Doula für die Gebärende bringt, konnten bereits in mehreren Studien bewiesen werden. Die Begleitung durch eine Doula kann:
- die Dauer der Geburt um 25 Prozent verkürzen
- die Kaiserschnittrate um 50 Prozent senken
- den Bedarf nach schmerzstillenden Medikamenten um 30 Prozent reduzieren
- den Bedarf an Wehenmitteln um 40 Prozent reduzieren und
- die Nachfrage nach einer PDA um 60 Prozent senken.
Quelle: “Doula – Der neue Weg der Geburtsbegleitung”, Marshall H. Klaus, John H. Kennel, Phyllis H.Klaus
Außerdem kann eine Doula
- Stress und Angstgefühle mindern
- den Stillerfolg erhöhen
- die Mutter-Kind-Beziehung fördern
- den werdenden Vater entlasten und unterstützen
- die Paarbeziehung stärken und
- dazu beitragen, dass die Frau zufriedener nach der Geburt ist.
Beim Geburtsverlauf geht es nicht nur um ein schönes Erlebnis für die Mutter, sondern um einen guten, entspannten Start ins Leben für das Baby. Denn es ist nicht egal, wie wir geboren werden.
WAS KOSTET EINE DOULA?
Die Kosten für eine Doula können nicht pauschal genannt werden. Googelt man danach, wird eine große Spanne zwischen 500 und 1500 Euro genannt. Das kann regional unterschiedlich sein. Um eine 1:1 Betreuung gewährleisten zu können, kann die Doula immer nur eine Frau im Geburtszeitraum annehmen, maximal sind es rund sieben Frauen im Jahr.
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ZUSATZANGEBOTE VON DOULAS
Neben dem klassischen Angebot gibt es noch zahlreiche Variationen und zusätzliche Möglichkeiten. Zum Beispiel bieten einige Doulas ergänzend zum Hebammengeleiteten Geburtsvorbereitungskurs einen weiterführenden Kurs zur Vorbereitung auf die Geburt an. Auch eine Blessingway Zeremonie, bei der der Übergang zur Mutterschaft geehrt wird, oder Workshops zur Herstellung von Geburtskerzen oder Geburtsketten werden angeboten.
Einige Doulas haben sich auch in Punkto Stillen weitergebildet und bieten vor der Geburt einen Stillvorbereitungskurs an und/oder nach der Geburt eine Stillbegleitung.
Auch nach der Geburt gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Eine Mütterpflegerin ist der Begriff, den du suchen solltest, wenn du dich für die Betreuung nach der Geburt interessierst. Sie hilft der Mutter im Wochenbett bei Dingen, die so anstehen und für die sie gerade in dieser verletzlichen Phase Hilfe benötigt. Das kann kochen sein, den Staubsauger schwingen, sich um das Geschwisterkind kümmern, oder der Mutter mit Massagen eine Freude bereiten. Denn das berühmte Dorf ist heute selten noch präsent. Meist übernimmt die Krankenkasse hier einen Teil der Kosten als Haushaltshilfe auf Rezept.
Die Mütterpflegerin ist kein Ersatz für die Nachsorgehebamme, die ins Wochenbett kommt. Auch die Mütterpflegerin übernimmt keine medizinische Aufgabe. Meist haben diese Frauen jedoch ein breit aufgestelltes Netzwerk, um die Mütter an kompetente Stellen verweisen zu können, sollte dies notwendig sein.
Diese Liste an möglichen Angeboten ist keineswegs als vollständig zu bezeichnen, denn jede Doula bietet individuell auch nach ihren fachlichen Kompetenzen ihr Angebot an.
Ich zum Beispiel biete vorrangig eine Schwangerenbegleitung online an, in der ich “meine” Schwangeren auf die Geburt intensiv vorbereite, für Fragen zur Verfügung stehe und auch telefonisch oder per Whatsapp erreichbar bin. Die Rufbereitschaft kann ich derzeit mit zwei kleinen Kindern nicht garantieren und werde deswegen nur bei wenigen Geburten im Jahr in Mülheim an der Ruhr tatsächlich begleitend zur Seite stehen können.
In meiner Ausbildung zur Doula bei der Babycoachakademie habe ich vieles über evidenzbasierte Geburtshilfe gelernt. Wenngleich wir also keine medizinische Ausbildung haben, können viele von uns mit Studien belegt über die Vor- und Nachteile der einzelnen medizinischen Verfahren aufklären.
Abschließend möchte ich noch anfügen, dass der Begriff “Doula” nicht geschützt ist und jeder das Recht hat, sich so zu nennen. Nicht hinter jeder Doula steht also eine fundierte Ausbildung. Das kannst du aber zumeist im Internetauftritt der Doula einsehen oder du fragst einfach nach.
Wenn noch weitere Fragen dazu aufkommen, dann schreib mich gerne direkt an.
Alles Liebe dir,
Josie
JOSEFINE REINTGES // ONLINE-DOULA
Noch ein paar Zeilen über mich: Als ich nach meiner ersten traumatischen Geburt keine zehn Monate später wieder einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt, wusste ich: Diesmal muss es anders laufen.
Ich bereitete mich sehr intensiv auf die anstehende Geburt vor und durfte dann eine wunderschöne zweite Geburt erleben, voller Vertrauen in mich, meinen Körper und in mein Baby.
Der Gedanke brauchte einige Monate, um in meinem Kopf zu reifen, bis ich wusste, dass ich Frauen diese einzigartige Erfahrung möglich machen möchte und so entschloss ich mich dazu, eine Ausbildung zur Doula anzufangen.
Jetzt, ein halbes Jahr später, stehe ich kurz vor Abschluss meiner Ausbildung zur Doula. Ende März starte direkt in die nächste Ausbildung zum Babycoach, um meine Kompetenzen noch um die Aspekte der Babypflege und Stillen zu erweitern. So kann ich meine Frauen noch umfassender begleiten.
Im Moment begleite ich vier Frauen, zwei davon durften bereits mit meiner Unterstützung ihren Babys einen angenehmen Start ins Leben bereiten.
Dieses Gefühl hier wirklich einen Unterschied zu machen, das ist mein Antrieb. Wenn du mehr über mich und meine Arbeit erfahren möchtest, dann findest du mich bei instagram unter @gebaermama
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