Die Geschichte meiner Sternenkinder

Sterne als Symbol für Sternenkinder

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DIE GESCHICHTE MEINER STERNENKINDER

[Triggerwarnung | Fehlgeburt]

– Gastbeitrag von Momunity-Mama Hanuta –

Liebe Mamas, auf diesem Wege möchte ich die Geschichte meiner Sternenkinder mit euch teilen und all denen Mut machen, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder mittendrin stecken.

Der Schock, als plötzlich Blutungen einsetzten

Ich habe mit 28 geheiratet und war drei Monate nach der Hochzeit bereits schwanger. Unsere Tochter kam kerngesund zur Welt und bereitet uns bis heute große Freude.

Knapp ein Jahr später war ich wieder schwanger und wir freuten uns auf ein baldiges Geschwisterchen. Dann kam der Schock, als plötzlich Blutungen einsetzten! Der Arzt konnte nichts sagen, man müsse einfach abwarten. Ich müsse allerdings wissen, dass es normal sei, wenn 50 bis 70 Prozent der Schwangerschaften wieder abgebrochen würden – oft in den ersten 12 Wochen. Das sei eine Art Selektion der Natur, damit es erst gar nicht so weit kommt, wenn das Leben nicht lebenswert wäre.

Ich musste dies erstmal verdauen… Ein paar Tage später verlor ich es dann… In der 6. Woche… Es war einfach nur furchtbar… Warum, warum, warum…..? Doch ich hatte die Hoffnung, dass ich es vielleicht wieder im Himmel sehen werde. 

Die folgenden Schwangerschaften verliefen ohne Probleme

Sechs Monate später war ich wieder schwanger, doch ich machte keinen Test, bevor die ersten 6 Wochen vorbei waren. Wozu, wenn es wieder nicht sein sollte?

Dann kamen drei gesunde Kinder hintereinander in relativ kurzen Abständen. Kind 2 zu 3: 14 Monate und Kind 3 zu 4: 16 Monate. Die Schwangerschaften verliefen ohne Probleme, bis auf die Diabetes bei Nummer 4, die aber durch eine Ernährungsumstellung gut bewältigt werden konnte.

Ab November 2019 kam eine Zeit, die ich lange nicht verstanden habe und wo ich nicht wusste, wie ich damit umgehen soll …

Ich hatte im November ganz normal meine Periode. Zwei Wochen später bekam ich allerdings erneut Blutungen mit einseitigen Unterleibsschmerzen, die täglich stärker wurden.

Vorsichtshalber schaute ich bei meiner Frauenärztin vorbei. Sie vermutete eine Eileiterschwangerschaft und überwies mich sofort ins Krankenhaus. Dort machten sie zuerst gar nicht soviel Wind darum, es kamen sehr oft Überweisungen deswegen, was sich dann als etwas anderes herausstellte.

Bei den ersten Untersuchungen fragte mich die Ärztin, warum ich überhaupt hier sei, dieser Verdacht wäre viel zu früh, das könne man noch gar nicht so sagen. Jedenfalls blieb ich weiterhin zur Beobachtung dort. Der HCG-Wert fiel weiterhin und bei den Ultraschalluntersuchungen konnte nicht gesagt werden, wo sich das Ei genau befand.

Es war drei Wochen jung. Komplikationen gab es keine. Doch hätte meine Frauenärztin nicht sofort reagiert, wäre ich vielleicht an Weihnachten mit Blaulicht ins Krankenhaus gekommen…

Sprechzimmer in Arztpraxis

Ich hatte innerlich damit abgehakt

Im Februar/März 2020 war ich wieder schwanger, hatte aber absolut kein „Ja“ zu Beginn. Mir war es eigentlich zu dicht aufeinander, mir würde das zu viel, wenn im Herbst die zwei Geschwister gleichzeitig in den Kindergarten kommen, die ganze Eingewöhnungszeit … und dann noch Baby!

Ich hatte lange damit zu kämpfen, aber ich weiß auch, dass Gott in meinem Leben keinen Fehler macht und es auch nie machen wird. Jedenfalls hatte ich dann eine große Freude und wir freuten uns sehr darauf.

Dann wieder der Schock, als Blutungen einsetzten. Ich hatte innerlich schon damit abgehakt und war einfach froh, wenn es zu Ende sein würde. Die Blutungen gingen länger als beim letzten Abgang und waren um einiges stärker. Bei den Untersuchungen beim Frauenarzt stellte sich heraus, dass es wohl um die 8./9. Woche gewesen sein muss. Auch diesmal war keine Ausschabung nötig.

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Mein Mann und ich sprachen oft darüber, ob es einen genauen Grund dafür gibt

Genau sechs Monate später war ich erneut schwanger. Wieder große Kämpfe … Was, wenn es wieder nicht sein soll? Mein Mann und ich sprachen oft darüber, ob es eigentlich einen genauen Grund dafür gibt? Ist es meine negative Einstellung, sind die ersten sechs Wochen vielleicht zu empfindlich, um Geschlechtsverkehr zu haben? Weder das eine, noch das andere, wie mir meine Ärztin versicherte.

Diesmal hatte ich sofort ein „Ja“, vor allem, weil eine Freundin nur ein paar Monate weiter war und wir uns gut austauschen könnten. Das wäre doch so schön!

Doch dann setzten Mitte November wieder Blutungen ein … Für mich brach eine Welt zusammen… Nein, nein, nein, nicht doch schon wieder! Meine Gedanken waren: „Warum kommt es dann überhaupt so weit? Dann lass es doch einfach nicht so weit kommen! Warum immer diese Schmerzen, diese schreckliche Ohnmacht, nichts tun zu können? Zu erleben, wie dein Körper etwas ausstößt, was eigentlich drin bleiben sollte?“

Ich fragte in der Momunity um Rat

Als ich mich wieder gefangen hatte und die Blutungen dann wieder aufhörten, fragte ich in der Momunity, ob das jemand schon mal hatte – also Blutungen in der Schwangerschaft mit gutem Ausgang. Einige berichteten von einem Bluterguss. An diesem Strohhalm hielt ich mich fest. Die Untersuchung beim Frauenarzt brachte leider keinen Aufschluss über die Blutung und auch die Entwicklung war verzögert. Eigentlich müsste ein 8 Wochen junger Embryo sichtbar sein – was aber nicht der Fall war. Chancen immer noch 50/50 und wieder 14 Tage warten….

Eine Woche nach der 1. Blutung kam dann braunes Geschmiere, das dann in frisches Blut überging. Es kam dickeres Blut und ich konnte es immer noch nicht einordnen… Die wenige Blutmenge irritierte mich, da es sonst immer viel stärker geblutet hatte. Aber dann geht es vielleicht diesmal gut? Blutungen hörten wieder auf – Man, ist das spannend diesmal!

Meine Tochter wollte an einem Nachmittag noch etwas malen. Sie wusste nichts davon, dass ich wieder schwanger war und es evtl. nicht gut geht. Als sie mit dem Bild fertig war, fragte ich, was sie gemalt habe. „Das sind Engel die kleine Kinder in den Himmel holen. Und die Sonne lacht, weil sie sich auf die Kinder freut.“ Ich brauchte alles um mich zusammen zu reißen, dass ich nicht los weine…. Mir stehen jetzt noch Tränen in den Augen, wenn ich an diesen Moment zurück denke.
Meine Tochter wollte an einem Nachmittag noch etwas malen. Sie wusste nichts davon, dass ich wieder schwanger war und es evtl. nicht gut geht. Als sie mit dem Bild fertig war, fragte ich, was sie gemalt habe. „Das sind Engel die kleine Kinder in den Himmel holen. Und die Sonne lacht, weil sie sich auf die Kinder freut.“ Ich brauchte alles um mich zusammen zu reißen, dass ich nicht los weine…. Mir stehen jetzt noch Tränen in den Augen, wenn ich an diesen Moment zurück denke.

Ich sah nach und mein Herz zerbrach

Dann ging ich Ende November auf Toilette, keine Blutungen mehr und da macht es plötzlich: Plitsch! Wie? Warum? Ich sah nach und mein Herz zerbrach … Es war nur eine kleine dunkelrote Fruchthöhle, genau in der Größe der 6. Woche … Für mich brach eine Welt zusammen und ich musste mich zusammenreißen, Gott keine Vorwürfe zu machen …

Anfang Dezember dann Kontrolle bei der Frauenärztin. Wieder ein leerer Bildschirm, Lob und Dank keine Ausschabung nötig. Meine Ärztin meinte, es kann gut sein, dass ich ab jetzt gar keine Fehlgeburt mehr habe. Aber um alle möglichen Einflüsse und Ursachen auszuschließen, solle ich, sobald eine nächste Schwangerschaft vermutet wird, keine Sex haben und gegebenenfalls Progesteron einnehmen, das hilft, Blutungen zu verhindern.

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Es ist eine Erfahrung, die ich keiner Frau wünsche

So, und wie geht es mir jetzt? Warum erzähle ich euch das alles? Es ist eine – Sorry für den Ausdruck –  scheiß Erfahrung, die ich keiner Frau wünsche – aber öfter als vermutet vorkommt.

Von meiner Familie weiß keiner davon und wir haben auch keinem etwas gesagt. Mein erster Frauenarzt gab uns den Rat, überhaupt nichts von einer Schwangerschaft zu erwähnen, so lange wir kein Embryo mit Herzschlag sehen. Er hatte recht. Für uns ist es zu intim und da wir nicht verhüten, würde es nur Vorwürfe hageln etc.. Die Ankündigung von Kind Nummer 4 war schon Schock genug für einige. Darum blieb es unter uns.

Es gibt aber auch viele, die das alles mit der Familie bereden und das ist auch gut so. Jede Frau muss schauen, wie sie am besten damit fertig wird. Nur meiner Schwester habe ich es erzählt.

Meine Sichtweise hat sich dadurch geändert

Natürlich frage ich mich, was wäre, wenn in einem halben Jahr wieder eine Fehlgeburt kommen würde. Ich muss dazu sagen, dass sich durch diese Erfahrung meine Sichtweise geändert hat.

Es ist wirklich ein Wunder, wenn eine Schwangerschaft nicht frühzeitig endet. Klar, es ist ein Wunder, dass überhaupt eine entsteht, bei all den Tausenden Informationen, die da zusammengewürfelt werden und dass sich dabei nichts verirrt. Aber dass sich dann Woche für Woche alles weiterentwickelt, ohne dass die Natur ein Stopp reinhauen muss, ist noch ein größeres Wunder.

Ultraschall

Es ist ein Thema, das einfach nicht auftaucht

Nach dem ersten Abgang habe ich eine derart große Wut auf diese elenden Schwangerschaftstestwerbungen bekommen – speziell auf diejenigen, die sogar noch die Wochen anzeigen. Ich bekam das Kotzen, wenn die strahlende Frau ihrer Freundin erzählte, sie sei in der 3. Woche schwanger und freut sich riesig auf ihr Baby.

So what? Woher willst du wissen, ob du 9 Monate später auch tatsächlich ein Baby in den Armen halten wirst? Woher verdammt, wenn es vielleicht nicht sein soll?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass jede (!) Frau weiß, wenn sie zum ersten Mal schwanger ist, dass die Wahrscheinlichkeit eines Frühaborts in den ersten 12 Wochen sehr hoch ist. Ich wusste es nicht, weil das ein Thema ist, das einfach nicht auftaucht. Warum hat mir mein Arzt das nicht gesagt? Warum erst, als es schon vorbei war?

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Klar, man kann nun sagen, wenn man jeder Schwangeren gleich sagt, es bestünde die Gefahr, dass das Kind die ersten 12 Wochen nicht überlebt, könnten viele nachts nicht mehr schlafen, weil sie Angst vor einem Abgang hätten. Aber ich finde, es wäre trotzdem besser so, weil es leider grausame Realität ist! 

Warum hört Frau über dieses Thema nichts bei einem ersten Frauenarztbesuch? Sicher ist es angenehmer, der Wahrheit davon zu laufen, aber das ändert nichts an der Tatsache! Dann fällst du aus allen Wolken, wenn es dann so weit ist! Hätte ich das gewusst, hätte ich mich nüchtern damit auseinander gesetzt und mich irgendwie darauf einstellen können.

Ich weiß, es gibt viele Frauen, die oft und auch schon in jungen Jahren viele Fehlgeburten erlitten und Angst vor einer nächsten Schwangerschaft haben, wenn es wieder nicht sein soll. Gebt die Hoffnung nicht auf! Wenn bei euch und bei eurem Partner alles in Ordnung ist, dann wird das kleine, große Wunder kommen, wenn es sein soll. Vielleicht gerade dann, wenn es am wenigsten erwartet wird …

Mir geht es jetzt sehr gut, mit meinen vier Kindern ist auch immer gut was los.

Und sollte eine nächste Schwangerschaft eintreten, werde ich besser damit umgehen können, wenn es wieder nicht sein soll. Auf die Frage, warum Gott so etwas zulässt, wird es wohl keine Antwort geben. 

Ich drücke euch alle ganz fest, Gottes Segen und genießt jeden Augenblick mit euren Kindern – sie geben uns so viel zurück. Auch, wenn es oft nervenzerreißende Tage gibt …

Eure Hanuta

Nachtrag von April/Mai 2021:

Meine Große erwähnte, dass sie gerne noch ein Schwesterchen hätte, denn als ihre Schwester auf die Welt kam, war sie noch so klein und sie kann sich nicht daran erinnern, wie sie als Baby war – sie hat es nur bei den Jungs gesehen und vielleicht verhält sich ein Schwesterchen anders? Wir sagten ihr, sie solle dafür beten, vielleicht schenkt Gott noch ein Schwesterchen.

Anfang des Monats hatte ich ungefähr zwei Wochen einseitige Unterleibsschmerzen und dachte sofort an eine erneute Eileiterschwangerschaft – aber die Schmerzen waren nicht dieselben und vergingen dann auch wieder.

Die Periode war dann zwei Tage überfällig und ich dachte mir nichts dabei, da sie schon mal später kamen. Mir fiel allerdings auf, dass ich körperlich so kaputt war, obwohl ich nichts groß gearbeitet hatte. Das machte mich misstrauisch… Und oft zwischen 17  und 18 Uhr wurde mir dermaßen übel… Das hatte ich bisher noch nie gehabt! Ich dachte noch, hoffentlich lohnt sich das dann wenigstens.

Tja, und dann kam die Periode nicht und kam nicht… Okay… Mein Mann und ich entschieden uns gegen eine Einnahme von Pregesteron, da dadurch der Abgang nach hinten verzögert werden kann, sprich, anstatt dass der Abgang vielleicht in der 6. Woche wäre, ist er erst in der 8. oder 9. Woche. Das wollte ich auf keinen Fall, da ich schon mal einen Abgang in der 8. Woche hatte und das war sehr knapp an zu viel Blutverlust.

Die Ärztin riet uns, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, obwohl das eigentlich keine Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben kann. Aber da es bei mir schon so oft vorkam, sollten alle Risiken ausgeschlossen werden. Mein Mann meinte, wir sollten einfach „vorsichtiger“ sein. Dann hieß es wieder abwarten.

Ich recherchierte verschiedene Dinge und stieß auch auf eine Blutgerinnungsstörung. Ich wollte mich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen. Nun braucht es für eine Blutgerinnung 13 Faktoren. Sollte eine (!) nicht funktionieren, hört die Blutung nicht auf und der Embryo geht ab. Das müsste untersucht werden und wäre nur im Krankenhaus möglich. Nein, der Aufwand muss jetzt unter Corona und überhaupt nicht sein.

Tja…. Und dann begannen nach dem Geschlechtsverkehr plötzlich Blutungen… Und vergingen auch nicht. Also gut… Es sollte also wieder nicht sein. Ich machte dennoch einen Test, der logischerweise positiv war. Eigentlich wollte ich nicht zum Arzt, aber da an einem Tag einseitige Schmerzen auftraten und die Blutungen nicht gleichbleibend waren, wurde ich misstrauisch betüglich einer eventuellen Eileiterschwangerschaft.

Beim Frauenarzt bekam ich dann tatsächlich einen Embryo mit Herzschlag zu sehen! 6. Woche! Ich konnte es gar nicht glauben! Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit! Da kam die Freude und der Gedanke, dass die Blutungen dann sicherlich aufhören und alles gut ist. Beim untersuchen meinte sie allerdings, dass entweder der untere Teil noch nicht weiß, daß weiter oben ein Embryo sitzt und es wie eine Regelblutung ist oder aber ein beginnender Abgang. Dennoch nahm ich mit Freuden das Bild entgegen und ich hoffte einfach, dass es diesmal gut gehen würde! Ich bekam noch Blut abgenommen, die Unterlagen zum Ausfüllen – ich sollte sie jedoch nicht mehr brauchen….

Ungefähr sechs Stunden später verlor ich es…. Ich durfte mich sogar verabschieden… Am Toilettenpapier hing plötzlich etwas, das aussah wie der Dottersack und daneben… der winzige Embryo. 4 Millimeter… warum hat dein Herz jetzt aufgehört zu schlagen? Warum sehe ich dich jetzt hier? Warum musstest du sterben? Ich habe dein Herz schlagen sehen! Du hast doch gelebt! Du hättest Leben sollen! Oder doch nicht? Was ist passiert?

Unter das Bild konnte ich nun das Kreuzchen setzen… Mir ging es relativ gut. Ich konnte irgendwie besser damit umgehen. Vielleicht weil ich mich daran gewöhnte, dass es gar nicht anders mehr sein soll? Mein Mann meinte, vielleicht ist es wie bei den Hühnern – wir haben Hühner im Garten. Diese legen zwei Jahre täglich ein Ei und dann geht es langsam dem Ende zu. Die Schale wird immer dünner bis es irgendwann gar nicht mehr geht. Vielleicht sagt mein Körper jetzt auch, es ist fertig? Es reicht zur Befruchtung, aber dann geht es einfach nicht mehr? Wobei die Wechseljahre ja noch ein Weilchen brauchen!

Die Kontrolluntersuchung war für mich viel schlimmer als die ganze Sache an sich… Dieser leere Bildschirm riss mir immer den Boden unter den Füßen weg… Da war doch was! Wo ist es jetzt? Warum ist da nichts mehr? Wo ist es hin? Es hat doch gelebt!

Da wir nicht verhüten, kann meine Ärztin mir schlecht einen Ratschlag geben – am besten wäre es, ein Jahr lang nicht schwanger zu werden. Aber wir vertrauen einem Höheren und dessen Wegführungen. Ich fragte sie bzgl. dem Hühner-Beispiel. Sie meinte, dass der Körper erst dann die Notbremse zieht, wenn er wirklich unterernährt ist etc. Und davor geht er in Produktion und das Ganze endet dann so wie bei mir. Der Körper sagt einfach nein – obwohl es zur Befruchtung kommt. Sie meinte, es sei absolut nicht ausgeschlossen, dass ich noch fünf Kinder bekommen könnte! Nur eben nicht jetzt, in so dichten Abständen.

Daheim brach ich erst einmal in Tränen aus, die so lange davor nicht kommen wollten… Bei dem Gedanken, dass ich alle sechs Monate bis zu den Wechseljahren vielleicht immer wieder dieses Auf und Ab durchmachen müsste… Unvorstellbar! Das packe ich nicht! ABER Gott weiß, was am Besten ist und warum es so sein soll. Sein Wille ist, dass wir Kinder bekommen und wenn ER sie früher nimmt, dann ist das seine Sache und nicht meine.

Nun fasste ich einen Entschluss:

Ich habe keine Lust mehr, ich will einfach nicht mehr! Immer wieder zum Arzt, immer wieder dieser leere Bildschirm, immer wieder das kontrollieren…. Nein! Sollte eine nächste Schwangerschaft eintreten, werde ich nicht mehr zum Arzt gehen – erst, wenn keine Blutungen sind und die 9. Woche vollendet ist. Wird es wieder ein Abgang, werde ich auch nicht gehen. Bisher ging immer alles gut und sollte es Komplikationen geben, werde ich es schon merken. Aber so ist es am besten für mich – egal, was andere sagen würden.

Von einem Freund bekamen wir noch eine Dankeskarte mit folgendem Bibelvers:

„Dankt Gott, dem Vater, immer und für alles.“ Epheser 5:20

Ich muß Gottes Wegführungen nicht immer verstehen. Aber ich weiß, dass alles, was in meinem Leben passiert einen Sinn hat. Und wenn es die Erfahrung ist, mit denen ich andere trösten kann.

Momunity Mom // Hanuta

Momunity Mom // Hanuta

Ich bin bibelgläubige Christin, derzeit im Hotel Mama tätig. Vor meiner Ehezeit war ich Vollzeitmissionarin und in verschiedenen Ländern unterwegs. Fast immer optimistisch, denn es gibt für jeden Vorfall im Leben einen speziellen Grund – den man nicht immer verstehen wird.

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