MUTTER-KIND-KUR: DIE WICHTIGSTEN INFOS AUF EINEN BLICK
Wir verraten dir den Ablauf einer Mutter-Kind-Kur und wie du die passende Klinik findest. Außerdem erfährst du alles über Voraussetzungen und Ziele von Mutter-Kind-Kuren. Selbiges gilt natürlich auch für Papas.
INHALT
Kindererziehung, Haushalt, Paarbeziehung und dazu noch ein Job, der dich fordert. Ganz schön viel, was du da Tag für Tag schulterst. Oft lässt sich Stress nicht vermeiden, aber Stress kann krank machen. Kommt dann noch eine schwierige Situation, zum Beispiel im sozialen Umfeld dazu, ist der Bogen schnell überspannt und das Gefühl, nur noch To-Do-Listen abzuarbeiten, ist allgegenwärtig.
Damit bist du nicht alleine, so wie du dich fühlst, fühlen sich viele Mamas. Die Herausforderungen des Alltags lasten manchmal schwer auf den Schultern und führen zu Rückenschmerzen, Schlafproblemen oder psychischen Beschwerden. Eine Mutter-Kind-Kur kann dir helfen, aus diesem Hamsterrad auszubrechen.
MUTTER-KIND-KUR: WAS IST DAS EIGENTLICH?
Anders als beispielsweise eine Rehabilitationsmaßnahme handelt es sich bei einer Mutter-Kind-Kur um eine Präventionsmaßnahme. Auf diese Kur hast du einen Rechtsanspruch. Dieser Anspruch gilt für alle Eltern – ob berufstätig oder nicht. Und schließt natürlich auch die Papas ein. Hier spricht man dann von einer Vater-Kind-Kur.
Die Mutter-Kind-Kur dauert im Normalfall 3 Wochen und dein Arbeitgeber muss dich in dieser Zeit freistellen, ohne dass dein Urlaubsanspruch gemindert wird. Die Kosten für deine Mutter-Kind-Kur trägt die Krankenkasse.
Die häufigsten Belastungen von Müttern sind:
- Herz-Kreislauf-Störungen
- Magen-Darm-Störungen
- Kopfschmerzen
- Starkes Über- oder Untergewicht
- Häufige Infekte
- Rückenbeschwerden
- Erschöpfung
- Niedergeschlagenheit
- Schlafstörungen
- Unruhe, Nervosität, Angst
- Chronische Erkrankungen, wie Asthma oder Neurodermitis
- Psychosoziale Faktoren, Probleme in der Partnerschaft, Todesfälle, finanzielle Schwierigkeiten
WELCHE VORAUSSETZUNGEN MUSS ICH ERFÜLLEN?
Die Voraussetzung für eine Mutter-Kind-Kur ist das Vorliegen eines gesundheitlichen Problems. Dazu zählen u. a. starke Erschöpfung, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit, Unruhe- und Angstgefühle, Magen-Darm-Probleme oder Schlafstörungen.
Auch Belastungen innerhalb der Familie können ein Anlass sein. Probleme bei der Erziehung oder mit dem Partner bzw. der Partnerin, ständiger Stress, alleinerziehende Elternteile, der Verlust oder die Pflege von Angehörigen.
Du kannst die Kur alle 4 Jahre beantragen. Wenn du oder dein(e) Kind(er) chronisch erkrankt seid oder Behinderungen vorliegen, sind sie sogar alle 2 Jahre möglich.
Das Müttergenesungswerk hat einen tollen Kur-Test entwickelt, der dir innerhalb weniger Klicks verrät, ob du kurbedürftig bist.
Dein Kind kann dich zur Kur begleiten, wenn…
- dein Kind behandlungsbedürftig ist.
- dein Kind unter der Trennung von dir und/oder dem Papa leiden würde.
- eure Mutter-Kind-Beziehung verbessert werden soll.
- dein Kind nicht anderweitig betreut werden kann.
- dein Kurerfolg durch die Mitnahme deines Kindes nicht gefährdet wird.
Grundsätzlich gilt, dass dein Kind bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres mit auf Kur fahren kann. In Sonderfällen sogar bis zum 14. Lebensjahr. Für behinderte Kinder gelten keine Altersgrenzen.
KOSTEN UND BEANTRAGUNG
Deine Mutter-Kind-Kur beantragst du bei deiner Krankenkasse, denn sie trägt auch die Kosten der Präventionsmaßnahme. Rufe hierzu am besten an und spreche mit deinem Sachbearbeiter, der dir alle Infos und Formulare für deinen Mutter-Kind-Kur-Antrag zuschickt.
Nun führt dich der nächste Schritt zu deinem Haus- oder Facharzt, der dir ein ärztliches Attest ausstellt. Wenn dein(e) Kind(er) ebenfalls mit zur Kur fahren sollen und behandelt werden sollen, brauchen auch sie ein Attest.
Erfolgsversprechend ist es, dem Antrag einen Selbstauskunftsbogen und auch ein formloses persönliches Anschreiben beizulegen, in dem du auf deine Wünsche und deine aktuellen Herausforderungen eingehst.
DIE PASSENDE KLINIK FINDEN
Grundsätzlich hast du bei der Auswahl der Klinik ein gesetzliches Wunsch- und Wahlrecht. Deine Krankenkasse ist demnach verpflichtet, deinen Wunsch zu berücksichtigen. Bei der Auswahl solltest du allerdings bestimmte Kriterien beachten, die für den Erfolg deiner Kur wichtig sind.
Im Fokus steht vor allem die Möglichkeit der Behandlung deines gesundheitlichen Problems bzw. dem deines Kindes. Darüber hinaus kannst du dir überlegen, ob du dich eher in einer kleinen oder großen Klinik wohl fühlst, ob sie in der Nähe deines Wohnortes sein soll oder auch weiter weg sein darf und wie in der jeweiligen Klinik die Kinderbetreuung geregelt ist.
Prinzipiell sind Kliniken mit Mutter-Kind-Kurmaßnahmen in ganz Deutschland verteilt – von den Alpen über den Bayerischen Wald oder Bodensee bis hin nach Norddeich. Hier geht’s zum Klinikfinder.
ABLAUF DER MUTTER-KIND-KUR
Für jede Mama wird ein individueller Therapieplan erstellt. Dieser besteht aus folgenden Bausteinen:
- Bewegung und ausgewogene Ernährung sorgen für Regeneration und Stärkung von Körper und Immunsystem.
- Therapeutische Sitzungen mit speziell geschulten Psychologen und in der Gruppe beleuchten deine Probleme im Alltag und ihr könnt gemeinsam Lösungsansätze erarbeiten.
- Und zu guter Letzt ganz viel Ruhe für dich und eure Mutter-Kind-Beziehung, damit du neue Kraft für euren Alltag tanken kannst. Daher werden dir Alltagsaufgaben wie Kochen und Haushalt ganz bewusst abgenommen. Du hast nun also Zeit, dich neuen Entspannungstechniken zu widmen.
Am Ende erfolgt ein Bewertungsgespräch um zu sehen, ob du die dir zu Anfang deiner Kurmaßnahmen gesteckten Ziele erreichen konntest.
ZIEL DER MUTTER-KIND-KUR
Ganz klar, das Ziel ist es, dass du eine gesunde Mama bleibst.
Mutter-Kind-Kuren beugen also gezielt Erkrankungen vor oder sollen bereits eingetretene Erkrankungen abmildern.
Die häufigsten Erkrankungen sind:
- Atemwegserkrankungen
- Allergien und Hauterkrankungen
- Herz- und Kreislauferkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Psychosomatisch-vegetative Erkrankungen
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BERATUNGSSTELLEN HELFEN WEITER
Bei Beratungsstellen laufen alle Fäden zusammen. Sie helfen dir bei deinem Kurantrag, finden mit dir gemeinsam die perfekte Klinik und beantworten dir alle Fragen rund um die Mutter-Kind-Kur, aber auch zu allgemeinen Fragen rund um die Familie. Nach der Kur unterstützen sie dich dei der Suche nach geeigneten Nachsorge-Angeboten.
Außerdem unterstützen sie dich beim Widerspruchsverfahren, falls dein Kurantrag abgelehnt wurde – was nicht selten passiert. Doch erst einmal kein Grund zur Sorge, der Widerspruch ist oft von Erfolg gekrönt.
Hier findest du den Beratungsstellenfinder des Müttergenesungswerks.
Wenn die Krankenkasse deinen Antrag ablehnt, kannst du innerhalb eines Monats nach Zustellung des Bescheides Widerspruch einlegen.
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