Feste feiern mit den Allerkleinsten: Rituale & Tipps

Bunte Luftballons

FESTE FEIERN MIT Kindern: RITUALE & TIPPS

– Gastbeitrag von Nadia Quast –

Wer kennt ihn nicht, den Kindermund? Gerade wenn traditionelle Feste mit Kindern anstehen, verblüffen diese mit lustigen Nachfragen – „Wohnt der Osterhase eigentlich da, wo die lila Kuh herkommt?“, „Warum haben Hühner so wenig Farbe, dass sie nur manchmal bunte Eier legen können?“ Andere Kinder wiederum haben ein sehr gutes Fachwissen und können fast fließend den traditionellen und religiösen Hintergrund von einem Fest benennen, wie zum Beispiel von Ostern.

An diesen Beispielen erkennt man: Was für den Erwachsenen normaler Brauchtum, Tradition und Alltag ist, ist für Kinder „Neuland“, bei dem sie liebevolle Begleitung, Hilfe, Wissen und Erklärungen benötigen.

VON TRADITIONEN, RITUALEN & BRÄUCHEN

Für Kinder, gerade Kleinkinder, sind unsere gesellschaftlichen Traditionen und Rituale komplett neu. Sie werden in diese hineingeboren und genau deshalb benötigen sie Menschen, die ihnen das besondere „Flair“ einer Tradition vertraut machen. Denn nur so kann ihnen das Wissen und der (reale) Hintergrund vermittelt werden.

Dabei ist es völlig unabhängig, wie alt ein Kind ist, ob Kleinkind, Kindergartenkind oder Grundschulkind. Für jede Altersklasse gibt es unterschiedliche Inhalte und Aktionen, um ihnen einen oder mehrere Facetten eines bestimmten Festes aufzuzeigen.

Der vorherrschende Jahreskreis gibt uns eine Vielzahl von Festen vor, angefangen bei Erntedank, über Sankt Martin, Advent, Nikolaus, bis hin zu Weihnachten und Fastnacht oder eben die aktuell anstehende Osterzeit.

Feste feiern wir gerne in der Gesellschaft oder genauer gesagt in einer Gemeinschaft, nämlich in unserer Familie. Weitergeführt gibt es natürlich auch noch Feiern, bei denen das Individuum im Mittelpunkt steht, nämlich am Geburtstag oder wenn ein Kind seinen Abschied in einer Gemeinschaft feiert, da es zum Beispiel in eine andere Stadt zieht oder auch von der Krippe in den Kindergarten wechselt.

Manche Kinder kommen sogar in den Luxus, dass sie aufgrund ihrer Interkulturalität sogar die Traditionen und Bräuche zweier Länder kennenlernen und feiern dürfen und somit auch noch diverse weitere Höhepunkte in ihrer Familie zelebrieren.

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FESTE mit Kindern FEIERN - AB WELCHEM ALTER?

Kurz und knackig: Ab sofort. Ein Kind wird mit der Geburt in unsere Gesellschaft hineingeboren und wird auch an Festen und Feiern seine Eltern und Familie begleiten. Somit zählt das Argument: „Das Kind ist noch zu klein, um das zu verstehen“ garnicht. Denn es gibt genug Inhalte, die man stark herunter gebrochen auch schon den kleinsten Kinder bereitstellen und erklären kann.

Das „Wie“ und „Was“ sind dabei die schlagfertigsten Argumente. Je genauer man sich dabei Gedanken macht und vielleicht Hand in Hand mit der pädagogischen Einrichtung (Krippe & Kindergarten) des Kindes geht, um so präsenter wird es für die Kinder werden.   

feiern-kleinkinder

TIPPS & TRICKS

Viele Menschen dekorieren ihre Wohnung schon Wochen vor einem Fest. Das ist gut so, denn genug „Zeit“ ist gerade bei kleinen Kindern ein wichtiger Faktor. Sie brauchen Zeit und vor allem eine stetige Wiederholung, dass sich Inhalte und auch Rituale setzen können. Oft macht eine Aufgabe Kindern großen Spaß, dass sie diese häufiger wiederholen, sehen oder hören möchten.

WENIGER IST MEHR

Kleinen Kindern reicht es, wenn man ihnen wenige aber dafür qualitativ hochwertige Angebote unterbreitet. Denn gerade die intensiven Erlebnisse bleiben im Gedächtnis und somit in der Erinnerung. Damit sie sich jedoch richtig setzen können, brauchen sie eine wiederkehrende und regelmäßige Wiederholung.

Es gibt viele Kinder, die bei Liedern erstmal nicht mitsingen und nur aufmerksam zuhören. Davon darf man sich nicht verunsichern lassen. Einfach weitersingen, die Kinder steigen dann ein, wenn sie die Zeit dafür verspüren. Für noch jüngere Kinder hat das Singen eine beruhigende Wirkung und sie lernen sie viel über den Klang und Rhythmus unserer Sprache.

Wichtig ist es, den Kindern „ganzheitliche“ Angebote zu unterbreiten, sie also moderat in all ihren Sinnen anzusprechen und stimulieren. Denn nur so kann sich das Wissen setzen und verinnerlicht werden, um später auch wieder reproduziert zu werden.

Konkret heißt das für Elternteile:

Wenn ein Fest ansteht, sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, um sich mit den Inhalten und den Angeboten auseinander zu setzen. Wie das konkret aussehen kann, seht ihr im Folgenden am Beispiel Osterfest.

OSTERN MIT KINDERN FEIERN

EINEN SCHWERPUNKT FINDEN

Je nach Alter, Interesse und Bedürfnis können verschiedene Inhalte aufbereitet werden. Dazu könnt ihr euch selbst folgende Fragen stellen:

  • Möchte ich den religiösen Aspekt / Bibelgeschichte vermitteln oder ist es mir als Familie wichtiger, die Tiere (Hase, Hühner, Küken) oder die Eier oder die Karotte in den Mittelpunkt zu rücken
  • Möchte ich den Kindern die Jahreszeit / Frühling näher bringen und wie es jedes Jahr zu einem anderen Termin kommen kann?
  • Welche Ziele habe ich dabei konkret und was sollen meine Kinder damit erleben?
  • Geht es mir in erster Linie um den Spaß und die Freude in einer Gemeinschaft zu feiern oder soll das Kind dabei auch einige Inhalte lernen?

Die Ziele können dabei – je nach Alter – ganz unterschiedlich sein:

Ostern für Kleinkinder:

Erreichen das Wissen, dass Ostern immer im Frühling stattfindet und lernen zum Beispiel die Tiere Hase und Hühner genauer kennen.

Ostern für Kindergartenkinder:

Lernen verschiedene Aspekte des Frühlings kennen, zum Beispiel die Blumensorte Tulpe und beschäftigen sich vertiefter mit den ersten Bibelgeschichten oder behandeln ein Tier in allen seinen Facetten genauer.

Ostern für Grundschulkinder: 

Wie lässt sich astrologisch das Osterfest immer neu behandeln? Was ist der Hintergrund, dass man an Karfreitag kein Fleisch isst?

Je nach Schwerpunkt und Alter könnt ihr dann verschiedene Inhalte zur Durchführung planen.

SCHÖNE OSTER-TIPPS FÜR KINDER IN JEDEM ALTER

  • Lieder (Hören & Sprechen): „Stups der kleine Osterhase oder „In unserem Garten, da sitzt ein Amselchen“
  • Kochen & Backen (Fühlen & Schmecken): Hasen aus Hefeteig oder Cake Pops Eier backen, eine bunte Blumenwiese aus Rohkost legen – Gurkensticks als Stängel, Babyspinat als Blätter, Radieschen und Tomaten als Blütenblätter usw.
  • Fingerspiel (Hören & Sprechen / Feinmotorik): „Has,Has Osterhas“
  • Zeig mir was – Ausflugsziele: Hühnerhof, Hasenstall oder auch die Schafswiese kommt bei Kindern gut an.
  • Kreative Angebote (Feinmotorik): Osternest basteln zum Beispiel aus Pappmaché, Hasen aus Wasserfarben tupfen, Karotte aus Fußabdruck gestalten usw.
  • Ganz klar darf das „Eierfärben“ nicht fehlen: Dazu können ganz klassisch die ausgepusteten Eier oder auch Plastikeier können genutzt werden.
    Folgende Techniken eignen sich sehr gut: Färben mit Naturfarben, zum Beispiel Rote Beete, angesetzter Zwiebelsaft – betupfen mit Fingerfarben, Konfetti-Eier gestalten usw.
  • Viele Bibliotheken bieten auch aktuell Bücherkisten zu bestimmten Themen an, die jederzeit bestellt und abgeholt werden können. Dabei ist sicherlich auch für jeden Osterschwerpunkt und Alter etwas dabei. 
Kind hält sich Ostereier vor die Augen

Wenn man fünf bis sechs Wochen vorher beginnt, kann man zum Beispiel jeden Tag das Lied singen oder das Fingerspiel vor dem Einschlafen sprechen. Wenn man pro Woche ein Angebot durchführt, ist auch noch genug Zeit für Wiederholungen vorhanden. Somit kann das FEST – „der Höhepunkt und das Highlight“ kommen. Die Kinder werden sich freuen, an Ostern ihr Nest zu suchen und.

In diesem Sinne – fröhliches Feiern und Erleben! Ihr habt Lust auf mehr? Weitere Informationen zur bunten Welt der Feste & Feiern findet ihr im Fachbuch: „Feste feiern mit Krippenkindern“ von Nadia Quast, erschienen am 1. Februar 2021 beim Herder Verlag, Freiburg.

Nadia Quast // Erzieherin, Sozialpädagogin & Autorin

Nadia Quast // Erzieherin, Sozialpädagogin & Autorin

Nadia Quast ist selbst begeistertes Momunity-Mitglied und hat eine einjährige Tochter - Aria Ella Erna. Sie ist „staatlich anerkannte Erzieherin“, Fachwirtin für Organisation und Führung und staatlich anerkannte Sozialpädagogin (B.A. Hochschule Koblenz). Sie leitet eine Kindertagesstätte für Kinder von 1- 6 Jahren in Wiesloch.

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